Die Stadtentdecker
Eine Ausschusssitzung im neuen Landtag der besonderen Art
„Die Stadtentdecker“ waren diesmal in den neuen Landtag eingezogen und präsentierten dort, eingebunden in eine Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landwirtschaft, ihre Projekte in einer gemeinsamen Abschlusspräsentation vor den Ausschussmitgliedern.
Am 05. Juni 2014 hatten sich nun die Kinder und Jugendlichen der Grund-und Oberschulen aus insgesamt sieben brandenburgischen Städten (Brandenburg an der Havel, Cottbus, Eberswalde, Frankfurt (Oder), Jüterbog, Luckenwalde und Neuruppin) auf den Weg in Richtung Landeshauptstadt gemacht. Mit dabei waren Lehrer/ Innen, Schulleiter/Innen und Vertreter/ Innen der Stadtverwaltung, um die Modelle und Plakate aus den „Stadtentdecker- Projekten“ sicher nach Potsdam zu transportieren. Es war das erfolgreiche Verbundprojekt der AG Städtekranz und der Brandenburgischen Architektenkammer, das mit dieser Veranstaltung vorerst einen Schlusspunkt setzte und sich nun deshalb alle Projektbeteiligten im neuen Landtagsgebäude versammelten. Die Vorbereitungen innerhalb der betroffenen Klassen lief in den Tagen davor mit den Lehrer/Innen auf Hochtouren, um punktgenau vor hochkarätigem Publikum, Herr Minister Jörg Vogelsänger und Herr Staatssekretär Burkhard Jungkamp waren neben weiteren Vertretern der politischen Parteien im Ausschuss anwesend, ihre Projekte bestmöglich zu präsentieren. Die Abschlussveranstaltung der Stadtentdecker fand also während einer Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landwirtschaft im politischen Alltag der Parteienvertreter statt. Aufregung und Neugierde sah man in den Gesichtern der Kinder und Jugendlichen, als sie zusätzlich strapaziert durch die starken Regengüsse am Vormittag, endlich am seitlichen Liefereingang des Neubaus mit ihrem Material unter dem Arm ankamen.
Artikel aus dem DABregional
08/14
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Vor dem Sitzungssaal standen genügend Tische bereit für die mitgebrachten Modelle und Mappen. Schnell war die umfangreiche Ausstellung, für die in langen Arbeitsprozessen entstandenen Projekte, aufgebaut. Die Plakate fanden ihren Platz an den mitgebrachten Staffeleien und Flurwänden vor dem Sitzungssaal. Durch die bunte und vielfältige Mischung aus selbstgebauten Baumhäusern, Skizzen zu Traumhäusern, gebastelten Lieblingsplätzen in der Stadt, Breitbandfotografien verschiedener Orte, dargestellten Brücken und vielem Mehr entstand im Nu in dem sonst sehr farblich abgestimmten Flur eine exotische und damit einzigartige Atmosphäre. Die Ausschussmitglieder hatten diesmal das Vergnügen einer so gänzlich unüblichen Sitzung beizuwohnen. Der gut aufeinander abgestimmte Präsentationsablauf der sieben Städte hintereinander wurde durch die Auftritte der unterschiedlich agierenden Kinder und Jugendlichen in ihren verschiedenen Altersstufen bestimmt. Von selbstbewußt und verträumt, von leise und temperamentvoll, von engagiert und zurückhaltend, Kinder und Jugendliche mit ihren unterschiedlichsten Mentalitäten waren vertreten und sorgten gerade durch ihre Andersartigkeit und die verschiedenen Projekte für Abwechslung und Unterhaltung bei dem Publikum. Einzig die über den Nachmittag zunehmende Wärme im Raum trübte so manchem Teilnehmer den Blick. Wenn auch die Stimmung von Anfang an nicht besser sein konnte, nachdem Herr Minister Vogelsänger und Herr Staatssekretär Jungkamp auf eine unbedingte Fortsetzung des so erfolgreich angewandten „Stadtentdecker-Projektes“ in ihren Begrüßungsworten hinwiesen. Sie ließen verlauten, man wolle dem Projekt auf jeden Fall finanziell unter die Arme greifen, damit es weiter gehen könne. Auch Herr Henschke, Stadtverordneter im Landesparlament, meldete sich bei dem abschliessenden Gespräch mit den Gedanken zu Wort, dass für ihn ein wichtiger Punkt in der Politik darin bestehe sich nicht damit zufrieden zu geben, das Projekt präsentiert zu haben, sondern sich dann auch darum zu kümmern, das es umgesetzt wird.
Die Aussicht auf eine Fortsetzung des Projektes und das durchweg positve Resümee der Präsentationen aller Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg entließ die Besucher am frühen Abend zufrieden und erfüllt aus dem neuen Landtagsgebäude in die verschiedenen Himmelsrichtungen.
Anja Kotlan, Architektin
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Wettbewerb und Vergabe